Es ist der Morgen des ersten Tags unserer Tour quer durch Deutschland. Wir waren bereits am Vortag angereist. Während Robert von seiner Frau Kathrin mit dem Auto gebracht wurde, hatte ich das Vergnügen, Fahrrad und Anhänger im Zug zu transportieren. Ihr könnt mir glauben, mit 30 kg Gepäck ist das schon ein Abenteuer für sich.
Übernachtet hatten wir in einer kleinen Finnhütte auf einem Zeltplatz direkt am Bodensee. Was zwar malerisch klingt, dank einer Menge Camper aber ziemlich überfüllt war.
Nun saßen wir zu dritt beim Frühstück und ließen es uns noch einmal gut gehen. Allerdings waren wir auch etwas unruhig, ob der Vorfreude auf das was vor uns lag. Nachdem Robert und Kathrin sich verabschiedet hatten, schwangen wir uns schließlich auf die Bikes und radelten los.
Zur Eingewöhnung hatten wir uns an diesem Tag keine zu große Distanz vorgenommen. Vor uns lagen 64 Kilometer, jedoch auch die Schwäbische Alb und mit ihr mehrere knackige Anstiege. Schon kurz nach Ludwigshafen ging es steil bergauf. Selbst im leichtesten Gang, war das für mich mit meinem Anhänger Schwerstarbeit. Auch Robert hatte ordentlich zu strampeln.
Den Vormittag ging es stetig bergauf und bergab. Über den Tag verteilt sollten wir heute über 900 Höhenmeter sammeln. Immer wieder machten wir kleine Pausen, um zu fotografieren und zu filmen.
So kamen wir nur langsam voran und erreichten nach 30 Kilometern am frühen Nachmittag Beuren an der Donau. Gesäumt von schroffen Klippen, schlängelte sich der Radweg nun immer entlang des Donautals. Auf gefühlt jedem zweiten Gipfel thronten Burgen, Schlösser oder Ruinen. Alles in allem einer der schönsten Radwege, die mir seit langem untergekommen sind.
Entgegen der Wettervorhersage blieb es zum Glück den ganzen Tag trocken. Und wider Erwarten kam gegen Abend sogar die Sonne zum Vorschein. Es war bereits gegen 18 Uhr. Außer etlichen Energieriegeln und ein paar Weißwürsten, hatten wir heute noch kaum etwas gegessen. Also machten wir in einer zünftigen Wirtschaft halt. Die freundliche Kellnerin empfahl den Rostbraten. Es sei wohl der Beste in der Gegend. Keine Ahnung ob es an unserem Hunger, dem gemütlichen Biergarten oder dem kalten, alkoholhaltigen Hopfengetränk lag. Aber tatsächlich war das Essen ein Gedicht. Und so schlugen wir uns selig die Bäuche voll.
Zum Glück waren es anschließend nur noch ein paar Kilometer. Pünktlich zum Sonnenuntergang erreichten wir unser Ziel. Unser Plan war es, diese Nacht im Freien zu Übernachten. In der Nähe von Sigmaringen gibt es ein paar Höhlen, die genügend Schutz und Platz boten, um hier die Schlafsäcke auszurollen. So bauten wir im Schein der Fahrradlampe unser Nachtlager auf und schliefen auch bald darauf ein.
Der nächste Tag begrüßte uns mit einem fantastischen Nebelmorgen. An einem Aussichtspunkt auf einer kleinen Anhöhe bauten wir den Kocher auf. Das Frühstück bestand aus Haferbrei und Instantkaffee. Der Standard für die kommenden zwei Wochen. Aber irgendwie gehört das für mich zum Fahrradurlaub dazu. Genauso wie sich morgens in die kalten, klammen und „wohlriechenden“ Bikeklamotten zu zwängen. Nun gut, spätestens nach ein paar Metern auf dem Rad ist auch das halb so wild.
Unser Ziel für heute war ein Hostel in Ulm. Vor uns lagen knapp 100 Kilometer. Allerdings ohne nennenswerte Steigungen.
Obwohl wir uns immer noch auf dem Donauradweg befanden, sahen wir diese nur sporadisch. Gesäumt von bunten Wiesen und tiefgrünen bis goldgelben Kornfeldern, führte uns unsere Route häufig fernab der Donau durchs Hinterland. Zwischendrin machten wir ab und an Halt, um uns ein schattiges Plätzchen zu suchen, Mittag zu essen oder die Füße ins kalte Nass zu halten.
Der morgendliche Nebel war schnell verzogen und die Sonne stand schon bald hoch am Himmel.
Was auf der einen Seite wunderschön ist, kann für den Radfahrer auch sehr ermüdend sein. In der Donauebene hatten wir so gut wie keinen Schatten und die Temperaturen kletterten stetig. Ich habe nicht genau mitgezählt. Aber ich schätze, jeder von uns hat an diesem Tag gut und gerne fünf Liter Wasser verbraucht. Hinzu kam unser Freund der Gegenwind, der uns auf unserer Reise sehr oft die Ehre erweisen würde.
Wir beide waren schließlich heil froh, als wir gegen Abend am Horizont den Ulmer Münster erblickten. Trotzdem wir sichtlich erschöpft waren, genossen wir die letzten 10 Kilometer entlang der Donau und durch die wunderschöne Altstadt Ulms.
Nachdem wir die Räder sicher im Hostel verstaut hatten, schlenderten wir zu Fuß noch etwas durch die Straßen und ließen uns in einer Kneipe direkt am Wasser mit Blick auf den Münster nieder. Zur Belohnung gab es als Sundowner einen Aperol und ein saftiges Steak. Viel mehr war für heute aber nicht mehr drin. Und so fielen wir völlig erschöpft schon früh ins Bett.
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