Es ist der letzte Tag unserer langen Reise. Über 1000 Kilometer liegen hinter und gemütliche Fünfzig vor uns. Ganz entspannt rollen wir einmal über die Insel Rügen. Das Ziel ist das Haus von Roberts Oma. Wir beide kennen das Möchnsgut aus Kindertagen: Robert, weil er dort seine Sommerferien verbracht hat und ich, weil wir als ich klein war, das Revier mit dem Segelboot erkundet haben.
Ganz in Ruhe packen wir an diesem Morgen ein letztes Mal unsere Schlafsäcken und das Gepäck auf die Räder. Bei einer guten Tasse Kaffee schauen wir über den ruhigen Jasmunder Bodden und löffeln unser Porridge.
Trotz der Strapazen der letzten zwei Tage sind wir gut gelaunt und erstaunlicherweise recht fit. Es fühlt sich wie ein Siegeszug an, als wir über den Rügendamm rollen. Selbst ein kleiner defekt am Hänger kann uns die gute Laune nun nicht mehr nehmen. Ein loser Splint wird kurzerhand mit Panzertape fixiert und weiter geht es. Beim erstbesten Bäcker gönnen wir uns ein gutes Stück Blechkuchen und ein Bier. Warum auch nicht?
Rügen ist für Fahrradfahrer ein echtes Paradies.
Meidet man die Hauptstraßen, so radelt man unter uralten Alleen, die rechts und links von Mohn, Getreide und Kornblumen gesäumt sind.
Zum Mittag erreichen wir schließlich Putbus. Während wir uns eine Pizza am Bahnhof gönnen, schauen wir dem rasenden Roland zu. Diese historische Dampflokomotive ist eines der Wahrzeichen der Insel und ihr markantes „TschutTschuuut“ hört man über das gesamte Mönchsgut hinweg.
Die letzten Meter sind Genussradeln pur. Mit Blick auf das Meer und die Insel Vilm fahren wir auf einem asphaltierten Radweg immer die Küste entlang Richtung Moritzdorf. Hier setzten wir per Ruderboot über. Es ist die kürzeste Fährverbindung Deutschlands. So kurz, dass manche Radler selbst hinüberschwimmen, während der Fährmann die Räder hinterher schippert.
Unsere Erfrischung muss jedoch noch etwas auf sich warten lassen. Zwischen uns und unserem Zielort liegt noch ein letzter steiler Anstieg. Selbst der Wind ist nun auf unserer Seite und schiebt uns den Hügel hinauf.
Dann ist es endlich soweit, nur noch ein paar hundert Meter und es ist geschafft. Es ist ein komischer Mix aus Gefühlen der einen in diesem Moment begleitet: Stolz, Freude, Erleichterung, Nostalgie und vielleicht auch ein wenig Wehmut, dass dieses Abenteuer nun dem Ende entgegen geht. Wir sind uns trotzdem sicher, dass die feuchten Augen nur von der steifen Brise oder einem Körnchen Ostseestrandsand stammen können.
So rollen wir die Betonplatten bis zum reedgedeckten Haus von Roberts Großeltern hinunter, stellen die Räder hinterm Haus ab und springen in die Ostsee. Ein paar Tage werden wir uns hier noch erholen, ehe Robert in die Heimat und ich rüber nach Rügen zum Boot meiner Eltern weiterfahre.
Es ist schon erstaunlich, wie wenig man doch für ein Abenteuer braucht. Nur ein paar Klamotten, Ein wenig Campingausrüstung, zwei Freunde und eine verrückte Idee. Noch verrückter ist, dass all das auf zwei Räder passt und man so aus eigner Kraft Deutschland durchqueren kann.
Wenn man uns fragt, was wir anders machen würden ist die Antwort: Nicht viel. Mehr Zeit und weniger Gepäck wären schön gewesen. Aber ansonsten war es all die Strapazen, den Muskelkater und die Höhen und Tiefen wert. Was bleibt ist ein unvergessliches Erlebnis und die Lust aufs nächste Abenteuer.
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